Sind Zahnbürsten aus Bambus die bessere Alternative?

- ein Gastbeitrag von Birgit Schlee, Dentalhygienikerin 

Plastik sparen kann man auch bei vermeintlich kleinen Dingen – zum Beispiel beim Zähneputzen. Für herkömmliche Zahnbürsten gibt es heute plastikfreie Alternativen aus Bambus. Aber sind Bambus-Zahnbürsten in puncto Ökologie und Umweltbilanz wirklich besser als konventionelle Zahnbürsten aus Kunststoff? Und wie sieht es bei den Themen Hygiene und Effizienz aus?

Bei meiner Arbeit in der Zahnarztpraxis beschäftige ich mich als Dentalhygienikerin sehr stark mit dem Thema biologische Mundgesundheit. Ich berate meine Patienten unter anderem darin, mit welchen Produkten sie zu Hause eine natürliche Mundhygiene umsetzen können. Immer wieder kommt die Frage nach nachhaltigen Alternativen zu herkömmlichen Plastikzahnbürsten. Meine Empfehlung: Bambus.

Bambus

Bambus-Zahnbürsten als erster Schritt für mehr Nachhaltigkeit

Bambus wird besonders nachhaltig produziert: Es handelt sich um ein schnell wachsendes Grasgewächs, das auch ohne Pestizide, künstliche Bewässerung, Wärmezufuhr und Düngemittel auskommt. Deshalb können jährlich große Mengen abgebaut werden, ohne den Bestand auch nur ansatzweise zu gefährden. Im Gegensatz dazu ist Holz oft erst nach vielen Jahrzehnten schlagreif. Für Bambus spricht auch, dass die Pflanze durch ihr schnelles Wachstum, verglichen mit anderen Baumarten, viel CO2 binden bzw. in Sauerstoff umwandeln kann. Zwar wird Bambus aus China importiert, aber das hat der Rohstoff in puncto Ökobilanz mit Plastikzahnbürsten gemein, die größtenteils ebenfalls in Fernost hergestellt werden.
Beim Thema Nachhaltigkeit ist vielleicht doch anzumerken, dass Bambus-Zahnbürsten nicht komplett plastikfrei sind, sondern ihre Borsten häufig aus Nylon-4, Nylon-6 oder PBT gefertigt sind, die vegan und gut für die Mundhygiene geeignet sind. Aufgrund dieser Tatsache sind Bambus-Zahnbürsten nicht komplett kompostierbar. Bei der Entsorgung müssen Bürstenkopf und Griff deshalb getrennt werden: Der Bürstenkopf wandert in den Restmüll, der Bambus-Griff in den Kompost oder die Bio-Tonne. 
Manche Hersteller – u. a. truemorrow  – fertigen die Borsten ihrer Bambus-Zahnbürsten zum Großteil aus einem speziellen Bio-Nylon, das aus umweltfreundlichem, nachwachsendem Rizinusöl hergestellt wird und somit Hygiene, Funktionalität und Nachhaltigkeit ideal verbindet. 
Auch das Thema Verpackung ist truemorrow sehr wichtig, gerade wenn es darum geht, im Badezimmer Plastik einzusparen: Während herkömmliche Zahnbürsten zusätzlich noch in Plastik und Pappe verpackt sind, werden hier bei den Bambus-Zahnbürsten komplett plastikfreie, umweltfreundliche Kartons eingesetzt.
Jedes Produkt aus der truemorrow Dental Reihe, das dich erreicht, ist zertifiziert klimaneutral. Bei längeren Transportwegen wird umweltschädliche Schiff- oder Luftfracht vermieden. 

Positiv: Zahnbürsten aus Bambus wirken antibakteriell

Wie aber ist es generell um die Hygiene von Bambus-Zahnbürsten bestellt? Bambus hat von Natur aus einen antibakteriellen Effekt, trotzdem sollte man die Bambus-Zahnbürste möglichst trocken lagern, um eine mögliche Besiedelung von Keimen zu umgehen. Ihre Haltbarkeit ist vergleichbar mit der einer Plastikzahnbürste – also etwa zwei bis drei Monate.
Auch in Sachen Zahnreinigung steht die Bambuszahnbürste den Plastikprodukten in nichts nach: Mit der richtigen Putztechnik entfernt sie genauso effizient Beläge und Verfärbungen.


DH Birgit Schlee
Birgit Schlee ist Dentalhygienikerin und Referentin. Sie bietet unter anderem Workshops und Seminare für Prophylaxe-Fachkräfte und Zahnarztpraxen an. Dabei hat sie sich auf das Thema biologische Zahnmedizin und alternative Therapien spezialisiert.

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